Unser Auto ist – abgesehen von den eigenen vier Wänden – der Ort an dem wir Musik hören. Egal ob wir unseren Familienurlaub mit einem eigenen Soundtrack unterlegen, oder die Zeit im Stau schneller und angenehmer verstreichen soll: „Sound im Auto“ begleitet unseren Alltag. Logisch, dass wir auch im Fahrzeug den Klang in technisch maximal möglicher Qualität genießen möchten.
Aber: erstklassigen Sound in einem extrem kleinen und akustisch komplizierten Raum zu erschaffen, ist eine überaus schwierige Aufgabe. Die drei Ingenieure Patrick Putzolu, Mirko Girschewski und Yasunari Niiro (besser bekannt als „Nick“) wissen das nur zu gut. Als Team waren sie an der Entwicklung und Umsetzung des neuen Premium Car Audio Systems von Sony beteiligt. Dieses beinhaltet bis zu zwölf Lautsprecher, liefert maximal 500 Watt Leistung und steht als optionales Extra für einen Großteil der aktuellen Ford-Flotte zur Verfügung.
Jedes Ford Modell wurde in monatelanger Arbeit individuell optimiert, damit das Sound System in jeder Variante gleichbleibend hochwertig klingt. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, überwinden Patrick, Mirko und Nick täglich neue Herausforderungen, zum Beispiel die unkonventionelle Struktur des Fahrzeuginnenraums. Die Vielfalt der verschiedenen Materialien und deren Formgebung machen das Auto zu einem anspruchsvollen Hörraum. Vorallem dann, wenn nicht nur guter Klang gefragt ist, sondern akustische Perfektion für alle Sitzplätze.
Mirko misst die Distanz zwischen einem vorderen Lautsprecher und der Hörposition um einen Anfangswert für die Verzögerungszeit zu definieren. (Foto: Marion C. Schmidt)
“In einer idealen Abhörsituation befindet sich in der Mitte eines symmetrischen Raumes ein Stuhl, der gemeinsam mit zwei Stereo-Lautsprechern ein gleichschenkliges Dreieck bildet,“ erklärt Mirko. „Die Lautsprecher sind auf den Hörer ausgerichtet und man sitzt im sogenannten ‚Sweet Spot‘. In einem Fahrzeug existiert diese sonst übliche Struktur jedoch nicht; man sitzt entweder links oder rechts versetzt und die Distanz zwischen dem Hörer und den Lautsprechern ist unterschiedlich. Dieses ‚Defizit‘ gleichen wir über Verzögerungszeiten aus. Wir passen die unterschiedlichen Schallereignisse dem Hörereignisort an und der Hörer nimmt dann wieder eine Quasi-Gleichzeitigkeit wahr.“
Nick fügt hinzu: „Sobald der Sweet Spot eingemessen ist, wird die vorher aussergewöhnliche Struktur des Fahrzeuginnenraums sogar zum Vorteil: im Gegensatz zum Wohnzimmer wird der Zuhörer sich nicht hin- und herbewegen. Zudem wird die Position der Lautsprecher von Experten festgelegt.“
Die komplette Liste aller wichtigen Klangaspekte ist lang. Wenn man die einzelnen Prozessschritte herunterbricht, erhält man eine gute Vorstellung davon, wieviel Zeit die Optimierung eines einzelnen Fahrzeugs in Anspruch nimmt.
„Wir benötigen rund vier Wochen pro Modellausführung. Jede kleine Veränderung im Fahrzeuginnenraum bedeutet einen separaten Testlauf. Es gibt 4-Türer, 5-Türer und Kombis - zudem gibt es Sound Systeme von Sony mit oder ohne Subwoofer. Jede dieser Modell- oder Sound System-Ausführungen entspricht einem individuellen akustischen Raum“ erklärt Patrick.
Patrick richtet seinen Arbeitsplatz im Ford Mondeo ein und bespricht vor dem eigentlichen Equalizer-Tuning seine Voreinstellungen mit Mirko. (Foto: Marion C. Schmidt)
Das Audio Control Panel des Sony Sound Systems im Ford Mondeo. Das System umfasst weiterhin 12 Lautsprecher und einen DSP-Verstärker. (Photo: Marion C. Schmidt)
“Allein in die Klangoptimierung fließen pro Modellausführung weit mehr als einhundert Stunden Arbeitszeit,” fügt er hinzu.
Jedermann hat einen eigenen, individuellen Musikgeschmack. Daher müssen die drei Ingenieure sicherstellen, dass jedes System sowohl den Tiefbass aktueller Dancetitel als auch die feinzeichnende Dynamik der Jazzklassiker mit gleichbleibend hoher Qualität reproduziert. Um diese Aufgabe zu bewältigen, hat das Team universell einsetzbare Playlisten erstellt. Jedem einzelnen Titel fällt hierbei eine spezielle Rolle zu.
„Wir nutzen verschiedenste Musikrichtungen“, sagt Patrick. „Klassik, Rock, akustische Musik ... aber wir setzen auch aktuelle Popmusik-Produktionen ein, um die Performance des Systems abzugleichen.“
“Die konsequente Nutzung der Playlisten ist notwendig, denn nur eine stetige Wiederholung derselben Musiktitel ergibt eine aussagekräftige Referenz. Das ist mindestens genauso wichtig wie die Abdeckung aller für den Klang relevanten Aspekte durch die Musikauswahl. Einige Titel eignen sich zu Beurteilung des Tiefbassanteils, bei anderen liegt der Schwerpunkt im mittleren Frequenzbereich. Auch die Beurteilung der Natürlichkeit weiblicher und männlicher Gesangsstimmen ist ein wichtiges Kriterium.“
Auf der Suche nach den perfekten Soundeinstellungen für den Ford Mondeo: Mirko, Nick und Patrick bewerten die soeben durchgeführte Messung. (Foto: Marion C. Schmidt)
Wer soviel Zeit mit der Abstimmung des Systems verbringt, der sollte doch auch beurteilen können, welche Eigenschaften das Sound System von Sony von der Konkurrenz unterscheiden? In Patricks Worten: „Das Sony Sound System hebt sich dadurch ab, dass wir uns absolut am Original – also an der ursprünglichen Aufnahme und Musikproduktion – orientieren. Wir erweisen damit unseren Respekt gegenüber den Künstlern und Toningenieuren, die das Originalwerk erschaffen haben. Aus technischer Sicht verfügen wir bei Sony über eine Vielzahl an Technologien, die unsere Arbeit und Resultate verbessern - zum Beispiel Clear Phase und Live Acoustics.“
Mirko ergänzt: „Letzlich ist es die Philospohie von Sony, ein System zu kreieren, das in der Lage ist, jeden beliebigen Inhalt wiederzugeben – gleichgültig, ob es sich dabei um eine Sprachaufnahme oder um Musik handelt. Und zwar genau so, wie es sich der Künstler einmal vorgestellt hat.“
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