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Dramatische Nachtaufnahmen

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Peter_S.
Genius
607 Aufrufe

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Nachtansichten auf Reisen oder Aufnahmen von Aussichtspunkten aus sind typische Fotomotive. In diesem Artikel erfahrt ihr, wie ihr wunderschöne Nachtansichten erhaltet, die genau den Eindruck, den ihr vor Ort hattet, im Bild wiedergeben.
Stellt eure Kamera zuerst in den P-Modus, und probiert dann die nachfolgenden Tipps aus.


Mit Stativ fotografieren

Ein Stativ ist das effektivste Hilfsmittel für die Aufnahme von wunderschönen Nachtansichten. Bei Aufnahmen in schwachem Licht, wie es bei Nachtansichten der Fall ist, verlängert sich die Verschlusszeit, damit mehr Licht in die Kamera dringen kann. Dadurch wird das Bild häufig aufgrund von Verwackelungen der Kamera unklar. Alternativ kann man den ISO Wert erhöhen was jedoch zur Folge hat, dass das bild körnig wird und erhöhtes Bildrauschen aufweist.

Dieses Bild wurde mit einer Verschlusszeit von 3,2 Sekunden aufgenommen. Bei dieser Verschlusszeit wird das Bild komplett verwackelt, egal wie sehr ma sich auch bemüht stillzuhalten.
Verschlusszeit: 3,2 SekundenVerschlusszeit: 3,2 Sekunden
Wenn ihr die Kamera auf einem Stativ platziert, erhaltet ihr ein klares Bild ohne Verwackelungen, selbst bei langen Verschlusszeiten. Stellt zugleich die ISO-Empfindlichkeit auf den geringstmöglichen Wert. Obwohl dies die Verschlusszeit noch weiter verlängern wird, besteht keine Verwackelungsgefahr, da die Kamera auf dem Stativ gut fixiert ist. Die niedrige ISO-Empfindlichkeit kann außerdem zu einer Verringerung des Bildrauschens beitragen. Der Mindestwert für die ISO-Empfindlichkeit variiert je nach Kameramodell, allerdings gilt die Empfehlung eines Wertes zwischen ISO 100 und ISO 400.
Deaktiviert bei Verwendung eines Stativs die SteadyShot-Funktion, um Unschärfen vorzubeugen. Auch die Vibration der Kamera durch Drücken des Auslösers kann zu Verwackelungen führen. Zur Vermeidung dessen, empfiehlt sich der 2-Sekunden-Selbstauslöser.
Brennweite: 50 mm / Blendenzahl: 10 / Verschlusszeit: 5 Sekunden / ISO: 200 / Weißabgleich: TageslichtBrennweite: 50 mm / Blendenzahl: 10 / Verschlusszeit: 5 Sekunden / ISO: 200 / Weißabgleich: Tageslicht
Durch die Verwendung eines Stativs wurde das Bild oben nicht verwackelt. Dank der langen Belichtungszeit bekommt das Licht, das auf das Wasser fällt, einen wunderschönen Effekt, der noch über die Wasseroberfläche hinausgeht.

Was tun, wenn ihr kein Stativ besitzt?
Wenn ihr kein Stativ habt, dann stützt euren Körper an einer Wand ab, lehnt euch an eine Stange, oder platziert die Kamera auf einem Geländer oder einer anderen flachen Oberfläche, um die Kamera stabil zu halten und die Verwackelungsgefahr zu reduzieren.
Wenn ihr keinen der obigen Tipps anwenden könnt, dann bleibt euch als erste Priorität das Einstellen von kürzeren Verschlusszeiten, um Kameraverwackelungen zu verringern. Wenn ihr bei automatisch eingestellter Verschlusszeit verwackelte Bilder erhaltet, dann erhöht die ISO-Empfindlichkeit manuell. Der verfügbare Maximalwert der ISO-Empfindlichkeit variiert je nach Kameramodell. Wenn die ISO-Empfindlichkeit auf ISO 6400, 12.800 und mehr erhöht wird, verkürzt sich die Verschlusszeit und das Bild wird weniger verwackelt. Allerdings kann das Bild Rauschen und einen Detailverlust aufweisen.
Brennweite: 24 mm / Blendenzahl: 2,8 / Verschlusszeit: 1/40 Sekunde / ISO: 3200 / Weißabgleich: AWBBrennweite: 24 mm / Blendenzahl: 2,8 / Verschlusszeit: 1/40 Sekunde / ISO: 3200 / Weißabgleich: AWB  Brennweite: 24 mm / Blendenzahl: 2,8 / Verschlusszeit: 1/40 Sekunde / ISO: 3200 / Weißabgleich: AWB / AusschnittBrennweite: 24 mm / Blendenzahl: 2,8 / Verschlusszeit: 1/40 Sekunde / ISO: 3200 / Weißabgleich: AWB / Ausschnitt

Dieses Bild wurde mit ISO 3200 aufgenommen. Durch die kurze Verschlusszeit konnte eine Verwackelung umgangen werden. Wenn ihr jedoch das vergrößerte Bild prüft, entdeckt ihr, dass es im Vergleich zu dem Bild mit niedrigerer ISO-Empfindlichkeit etwas körnig ist und ein wenig rauscht. Auch was die Detailauflösung und die Beschaffenheit der Wasseroberfläche betrifft, ist das Bild mit Stativ besser gelungen als dieses.

Wenn das Rauschen, wie in diesem Fall, bemerkbar ist, empfiehlt sich der Modus „Handheld Dämmerung“ in der Motivauswahl (Aufnahmemodus). In diesem Modus werden nach einmaligem Auslösen 6 Serienbilder gemacht. Diese Bilder werden nach der Aufnahme zu einem Bild zusammengerechnet, um das Rauschen zu minimieren. Dieser Ablauf ermöglicht euch im Vergleich zu normalen Einzelbildern Aufnahmen von Nachtansichten mit reduziertem Bildrauschen.
Da der Modus „Handheld Dämmerung“ in der Motivauswahl zu den automatischen Aufnahmemodi zählt, könnt ihr die im nächsten Abschnitt beschriebenen Einstellungen für Farbe und Helligkeit hier nicht verändern.

 

Anpassen von Helligkeit und Farbe

Wenn ihr bereits gelernt habt, verwackelungsfreie Bilder zu machen, dann passt bei diesen noch Helligkeit und Farbe an.
Die Helligkeit kann über die Belichtungskorrektur angepasst werden. Das menschliche Auge erkennt den Nachthimmel als „dunkel“ und Lichter von Gebäuden und Beleuchtungen allgemein als „hell“. Die Kamera versucht jedoch, allen Motiven dieselbe Standardhelligkeit zu verpassen, egal ob sie dunkel oder hell sind. Wenn ihr also Nachtansichten fotografiert in denen dunkle Stellen, wie der Nachthimmel, und helle Stellen, wie Gebäudebeleuchtungen, zusammenkommen, wählt die Kamera unter Umständen eine Belichtung, die unser menschliches Helligkeitsempfinden nicht richtig nachahmt. Das macht es schwierig, zum gewünschten Ergebnis für Nachtansichten zu kommen, wie hier an Symptomen wie dem ausgewaschenen Nachthimmel oder den ausgeblassten Farben der Straßenbeleuchtung ersichtlich wird.
Die Helligkeit des Bildes wird außerdem noch von den Einstellungen der Kamera an sich beeinflusst, wie zum Beispiel dem Kreativmodus.
Versucht zunächst eine Aufnahme ohne Belichtungskorrektur, und passt die Belichtung dann je nach Ergebnis individuell an.

Brennweite: 120 mm / Blendenzahl: 6,3 / Weißabgleich: Fluoreszierend: warmes Weiß (-1) Sättigung: +3 / Belichtungskorrektur: 0Brennweite: 120 mm / Blendenzahl: 6,3 / Weißabgleich: Fluoreszierend: warmes Weiß (-1) Sättigung: +3 / Belichtungskorrektur: 0  Brennweite: 120 mm / Blendenzahl: 6,3 / Weißabgleich: Fluoreszierend: warmes Weiß (-1) Sättigung: +3 / Belichtungskorrektur: +0,7Brennweite: 120 mm / Blendenzahl: 6,3 / Weißabgleich: Fluoreszierend: warmes Weiß (-1) Sättigung: +3 / Belichtungskorrektur: +0,7 


Ohne die Belichtungskorrektur wirkt dieses Bild aufgrund der hellen Straßenbeleuchtung unterbelichtet. Das Stadtbild hinter dem Gebäude wurde verdunkelt. Durch Einstellen der Belichtung auf +0,7 wurde dem Bild die richtige Belichtung verliehen.

Nun schauen wir uns gemeinsam die Farbanpassung an. Ihr könnt den Weißabgleich auch zur allgemeinen Farbabstimmung nutzen. In der Einstellung des automatischen Weißabgleichs [AWB], in dem die Kamera den Farbton automatisch bestimmt, könnt ihr die Farben originalgetreu wiedergeben. Wenn ihr jedoch Nachtaufnahmen von einer Stadt macht, dann tritt durch die Einstellung [Fluoreszierend: warmes Weiß] ein Blaustich auf, durch den die Charakteristik des Kunstlichts besser transportiert wird.
Auch die starken Lichter von Hochhäusern und Beleuchtungen allgemein wirken in Aufnahmen in der Regel weißlich und die Farben weniger lebendig als erwartet. Passt in diesen Fällen die Sättigung mit der Plustaste in den Optionseinstellungen im Kreativmodus an, damit die Lichter lebendiger und farbintensiver werden.
Brennweite: 16 mm / Blendenzahl: 6,3 / Verschlusszeit: 13 Sekunden / ISO: 200 / Weißabgleich: AWBBrennweite: 16 mm / Blendenzahl: 6,3 / Verschlusszeit: 13 Sekunden / ISO: 200 / Weißabgleich: AWB  16 mm / F6,3 / 13 Sekunden / ISO: 200 / Weißabgleich: Fluoreszierend: warmes Weiß (-1) Sättigung +316 mm / F6,3 / 13 Sekunden / ISO: 200 / Weißabgleich: Fluoreszierend: warmes Weiß (-1) Sättigung +3

Solche Anpassungen können Nachtansichten einen dramatischen Ausdruck verleihen, der euch das Gefühl gibt, als wärt ihr wieder direkt vor Ort.
Wie bei anderen Motiven variiert der beste Farbton für Nachtansichten je nach Präferenz und Intention. Schöpft die Anpassungsfunktionen, wie Belichtungskorrektur, Weißabgleich und Kreativmodus, voll und ganz aus, und findet so zu eurer Lieblingsaufnahme.

 

Praktische Objektive mit fester Brennweite

Dank niedriger Blendenzahlen (großer Blendenöffnung) lassen Objektive mit fester Brennweite eine große Lichtmenge in die Kamera dringen.
Daher könnt ihr selbst bei schwachem Licht Nachtaufnahmen mit geringem Verwackelungsrisiko und reduziertem Rauschen erzielen. Außerdem könnt ihr Porträts mit intensiveren Unschärfeeffekten im Hintergrund erzeugen.
Brennweite: 35 mm / Blendenzahl: 4 / Verschlusszeit: 1/60 SekundeBrennweite: 35 mm / Blendenzahl: 4 / Verschlusszeit: 1/60 Sekunde  Brennweite: 50 mm / Blendenzahl: 1,8 / Verschlusszeit: 1/80 SekundeBrennweite: 50 mm / Blendenzahl: 1,8 / Verschlusszeit: 1/80 Sekunde