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Lichterglanz stimmungsvoll festhalten

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Peter_S.
Genius
6.034 Aufrufe

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Wenn ihr die wunderschöne Beleuchtung auf z.B. Weihnachtsmärkten seht, so wollt ihr diese Lichtstimmung sicherlich in einem Bild festhalten. Wir zeigen euch, wie ihr das ganze Funkeln und die vielen Lichter gekonnt in Szene setzt. Bei der Aufnahme sollten ihr die Kamera in den A-Modus setzen, um die Blende manuell wählen zu können. Generell gilt: Wenn ihr die gesamte Szene einfangen möchtet, verkleinert die Blendenöffnung (großer Blendenwert). Wenn ihr ein bestimmtes Element herausarbeiten und aus der Nähe aufnehmen möchtet, öffnet die Blende so weit wie möglich (kleiner Blendenwert).

 

Fotografieren der gesamten Szene

Beim Fotografieren beleuchteter Objekte soll manchmal die gesamte Szene aufgenommen werden, und manchmal sind Nahaufnahmen des Motivs gewünscht.

Aufnahme der gesamten Szene. Brennweite: 24 mm, Blendenzahl: 2,8, Verschlusszeit: 1/60 SekundeAufnahme der gesamten Szene. Brennweite: 24 mm, Blendenzahl: 2,8, Verschlusszeit: 1/60 Sekunde  Nahaufnahme. Brennweite: 50 mm, Blendenzahl: 1,8, Verschlusszeit: 1/80 SekundeNahaufnahme. Brennweite: 50 mm, Blendenzahl: 1,8, Verschlusszeit: 1/80 Sekunde

Grundsätzlich solltet ihr beim Fotografieren der gesamten Szene versuchen, die Belichtungskorrektur, den Weißabgleich und die Kreativmodi ähnlich wie bei Nachtaufnahmen einzustellen.

 

Blendeneinstellung

Um die gesamte Szene scharf abzubilden, solltet ihr mit einer kleineren Blendenöffnung (großer Blendewert) arbeiten. Mit einem Blendenwert zwischen f8 und f11 könnt ihr in der Regel die gesamte Szene von vorne bis hinten scharf abbilden. Wenn ihr jedoch kein Stativ habt, hat die Vermeidung von Kameraverwacklungen Priorität - daher kann es bei wenig Licht erforderlich sein, die Blende weiter zu öffnen, um die Verschlusszeit zu verkürzen und so Verwacklungen zu reduzieren. Alternativ könnt ihr auch die ISO heraufsetzen. Mehr über das Verhältnis Blende/Verschlusszeit/ISO erfahrt ihr hier.

 

Belichtungskorrektur

Ein grundlegender Tipp für das Fotografieren beleuchteter Szenen ist das Anpassen der Helligkeit. Abhängig von der Lichtquelle und den Kameraeinstellungen ermöglicht die Anpassung der Belichtungskorrektur in Richtung „+“ lebendigere Bilder.

 

Belichtungskorrektur: 0 (bei Einstellung auf Mehrfeld-Belichtungsmessung)Belichtungskorrektur: 0 (bei Einstellung auf Mehrfeld-Belichtungsmessung)  Belichtungskorrektur: +1,3 (bei Einstellung auf Mehrfeld-Belichtungsmessung)Belichtungskorrektur: +1,3 (bei Einstellung auf Mehrfeld-Belichtungsmessung)

Da aber bei Beleuchtungen größere Unterschiede zwischen hellen und dunklen Bereichen als bei der Aufnahme von typischen Nachtszenen auftreten, ist der Kontrast möglicherweise höher. Eventuell reicht die Anpassung der Belichtungskorrektur dann nicht aus, um im Bild festzuhalten, was mit dem bloßen Auge zu sehen ist. Versucht in diesem Fall, den D-Range Optimizer (DRO) anzupassen. DRO analysiert das Bild und bestimmt für jeden Bildbereich die optimale Helligkeit. Anders als bei der Belichtungskorrektur, bei der die gesamte Bildhelligkeit einheitlich erhöht oder verringert wird, passt diese Funktion die Helligkeit nur in unter- oder überbelichteten Bereichen an. Das ist besonders effektiv, wenn starke Lichtkontraste vorhanden sind.
Beim Fotografieren von Beleuchtung wird die Wirkung dieser Funktion bei höheren Werten (Lv3 bis Lv5) deutlich. Wenn die Wirkung dieser Korrektur jedoch zu stark ist, können unnatürliche Bilder entstehen, und es kann deutliches Rauschen auftreten. Wählt daher einen optimalen Wert, indem ihr die aufgenommenen Bilder entsprechend kontrollieren.

 

DRO: AusDRO: Aus  DRO: Stufe 5DRO: Stufe 5

Hier wurde DRO auf Lv5 eingestellt. Wenn DRO aktiviert ist, werden dunklere Bereiche heller dargestellt, sodass ein Bild entsteht, das eher den mit dem bloßen Auge wahrnehmbaren Eindrücken entspricht. Eine weitere nützliche Funktion ist Auto HDR. Hier werden gleichzeitig drei Bilder mit unterschiedlichen Belichtungen aufgenommen. Anschließend werden diese Bilder überlagert, um sowohl die hellen als auch die dunklen Bereiche zu erfassen.

 

Weißabgleich
Durch die Änderung des Weißabgleichs kann der Ausdruck beleuchteter Szenen verändert werden. Mit dem automatischen Weißabgleich entsprechen die Farben nahezu originalgetreu den mit dem bloßen Auge wahrnehmbaren Farben. Ihr könnt aber auch „Tageslicht“ für ein warmes Bild oder „Glühlampe“ für ein kaltes oder ätherisches Bild verwenden.

 

Automatischer WeißabgleichAutomatischer Weißabgleich  Weißabgleich "Tageslicht"Weißabgleich "Tageslicht"  Weißabgleich "Glühlampe"Weißabgleich "Glühlampe"

Kreativmodi
Wenn die Anpassung der Belichtungskorrektur, der DRO und des Weißabgleichs nicht ausreichen, könnt ihr auch in „Kreativmodi“ die Anpassung der Sättigung in Richtung „+“ versuchen. Dadurch wirkt die Beleuchtung spektakulärer. Wir empfehlen außerdem, die „Kreativmodi“-Einstellungen anzupassen. Probiert ruhig die zahlreichen „Kreativmodi“-Einstellungen aus.

 

Kreativmodi: Standard, keine SättigungsanpassungKreativmodi: Standard, keine Sättigungsanpassung  Kreativmodi: Standard, Sättigung in Richtung „+“Kreativmodi: Standard, Sättigung in Richtung „+“

Nahaufnahmen
Versucht, beim Fotografieren von Beleuchtung Nahaufnahmen von Dekorationen und kleinen Objekten zu erstellen. Bei Nahaufnahmen von der Beleuchtung werden in der Regel die Glühlampen und Drähte zu sehr hervorgehoben, was nicht immer besonders schön aussieht. Durch die Fokussierung auf in der Nähe befindliche Dekorationen oder die günstige Positionierung des Hintergrunds können jedoch stimmungsvolle Bilder mit schönem Bokeh entstehen. Die Form des Bokehs könnt ihr auch beinflussen - wie das geht erfahrt ihr hier.

[1] Aufnahmen auf Augenhöhe[1] Aufnahmen auf Augenhöhe  [2] Aufnahme aus anderem Winkel[2] Aufnahme aus anderem Winkel

Hier eine Aufnahme von Weihnachtsbaumschmuck. Bild [1] wurde mit dem Fokus auf dem Weihnachtsbaumschmuck ohne Änderung des Hintergrunds aufgenommen. Da sich im Hintergrund keine Beleuchtung befindet, wirkt das gesamte Bild dunkel und unausgeglichen. Für Bild [2] wurde der Kamerawinkel so gewählt, dass sich im Hintergrund ein anderer Baum befindet. Dieses Bild wirkt ausgeglichener als Bild [1] und drückt die wunderschöne Umgebung sehr gut aus. Um den Hintergrund so weit wie möglich zu defokussieren, wurde die Blende vollständig geöffnet. Da das Bild mit automatischer Belichtung jedoch dunkel wirkte, wurde die Belichtungskorrektur in Richtung „+“ angepasst. Das Bild ist ein gutes Alternativbild, dessen Komposition aus einem kleinen Primärmotiv im Fokus und der Beleuchtung selbst als Sekundärmotiv besteht.

Defokussierung der Beleuchtung im Vordergrund. Brennweite: 70 mm, Blendenzahl: 2,8, Verschlusszeit: 1/100 SekundeDefokussierung der Beleuchtung im Vordergrund. Brennweite: 70 mm, Blendenzahl: 2,8, Verschlusszeit: 1/100 Sekunde

Beleuchtung im Vordergrund kann genauso wie Beleuchtung im Hintergrund defokussiert werden. Durch eine große runde Unschärfe der Beleuchtung kann ein Bild geradezu magisch wirken. Die Größe und Anzahl der runden Unschärfen kann abhängig von der Beleuchtung, vom Abstand zur Lichtquelle und vom Kamerawinkel stark variieren. Um ein optimal ausgeglichenes Bild zu erzielen, könnet ihr versuchen, mehrere Aufnahmen zu machen, während ihr euch bewegt. Wenn die automatische Fokussierung auf das Motiv im Hintergrund schwierig ist, könnt ihr den manuellen Fokus verwenden.

Brennweite: 130 mm, Blendenzahl: 5,6, Verschlusszeit: 1/200 SekundeBrennweite: 130 mm, Blendenzahl: 5,6, Verschlusszeit: 1/200 Sekunde  Brennweite: 91 mm, Blendenzahl: 5,6, Verschlusszeit: 1/125 SekundeBrennweite: 91 mm, Blendenzahl: 5,6, Verschlusszeit: 1/125 Sekunde

Für das linke Bild wurde der manuelle Fokus verwendet, um den Fokus anzupassen und alles unscharf erscheinen zu lassen. So kann ein interessantes Bild aufgenommen werden, wenn es sich beim Motiv lediglich um Beleuchtung handelt.
In Abhängigkeit von der Anwendung kann ein handelsüblicher Sterneffektfilter verwendet werden, um ein magisches Bild zu schaffen, wie im rechten Bild gezeigt.

 

Verwendung von Festbrennweiten

Mit einem Objektiv mit fester Brennweite können eindrucksvolle Aufnahmen mit noch stärker defokussiertem Hintergrund geschaffen werden, was beim Fotografieren von Beleuchtung sinnvoll ist. Objektive mit fester Brennweite haben in der Regel eine größere maximale Blendenöffnung als Zoomobjektive, was einfachere Aufnahmen in dunklen Szenen ermöglicht.

 

SAL-50F14, Blendenzahl: 2,0, Verschlusszeit: 1/640 SekundeSAL-50F14, Blendenzahl: 2,0, Verschlusszeit: 1/640 Sekunde  SEL-50F18, Blendenzahl: 1,8, Verschlusszeit: 1/80 SekundeSEL-50F18, Blendenzahl: 1,8, Verschlusszeit: 1/80 Sekunde
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