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Grundlagen Makrofotografie

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Peter_S.
Genius
318 Aufrufe

Hallo zusammen,

 

hier ein paar Grundlagen zu Makroobjektiven, die euch die Funktion und Arbeitsweise dieser Objektive näherbringt.

 

Maximaler Abbildungsmaßstab

Die Vergrößerung eines Objektivs wird durch die Brennweite bestimmt. Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Makrofotografie ist, wie nah wir an ein Objekt herangehen können. Diese beiden Faktoren, Brennweite und Naheinstellgrenze, bestimmen den maximalen Vergrößerungsmaßstab eines Objektivs, manchmal auch als „Reproduktionsmaßstab“ bezeichnet. Grundsätzlich gilt: Je näher ihr mit einem Objektiv gleicher Brennweite an ein Objekt herangehen könnt, desto größer ist der erzielte Abbildungsmaßstab.

makro1.jpg

Makroobjektive weisen deshalb meistens einen maximalen Abbildungsmaßstab von 1 : 1 auf; in den technischen Daten oft als „1 x“ bezeichnet. Dies bedeutet, dass ein Objekt in Originalgröße auf dem Bildsensor abgebildet werden kann: Ein 10 mm großes Objekt erscheint auf dem Bildsensor exakt 10 mm groß, wenn der Aufnahmeabstand klein genug ist. Ein maximaler Abbildungsmaßstab von 1 : 2 oder „0,5fach“ würde bedeuten, dass das gleiche 10 mm große Objekt auf dem Sensor 5 mm groß erscheint oder genau die Hälfte seiner wahren Größe erreicht.

 

Weitere Merkmale von Makroobjektiven, die ihr kennen sollten

Makroobjektive wurden speziell für den Nahbereich konzipiert und liefern hier die beste optische Leistung, was aber nicht bedeutet, dass man diese Objektive nicht auch anderweitig einsetzen kann. Viele Makroobjektive bieten auch bei normalen Aufnahmeabständen mit anderen Motiven eine hervorragende Abbildungsqualität.

 

Ein weiteres wichtiges Merkmal der Makroobjektive im Nahbereich ist die geringe Schärfentiefe. Das bedeutet, dass ihr sehr sorgfältig fokussieren müsst, um die wichtigsten Motivdetails scharf abzubilden. Ein Stativ kann die Fokussierung in manchen Situationen erheblich erleichtern und ist auf jedem Fall zu empfehlen. Möglicherweise müsst ihr die Blende stark verkleinern, um die für manche Objekte notwendige Schärfentiefe zu erzielen. Aber eine geringe Schärfentiefe kann auch von Vorteil sein, werden doch bildwichtige Details durch die Schärfe- und Unschärfebetonung deutlich hervorgehoben.

makro2.jpg

 

Naheinstellgrenze und Arbeitsabstand (Aufnahmeabstand)

Die technischen Daten eines Objektivs können etwas verwirren, da doch die Naheinstellgrenze vom Fokuspunkt bis zur Ebene des Bildsensors gemessen wird. Der Begriff „Arbeitsabstand“ (oder Aufnahmeabstand) wird verwendet, um die Entfernung zwischen dem Objekt und der Frontlinse des Objektivs zu beschreiben. Wird für ein Objektiv eine Naheinstellgrenze von 0,2 m (20 cm) genannt, hat man, z. B. in Abhängigkeit von der Kameragehäusegröße und der Länge des Objektivs bei einer 1:1-Makroaufnahme einen tatsächlichen Arbeitsabstand von nur wenigen Zentimetern. Bei solch geringen Arbeitsabständen ist es oft nicht einfach, dass Motiv richtig auszuleuchten (um dieses Problem zu meistern, gibt es spezielle Makro- oder Ringblitzgeräte). Auch kann die Fokussierung schwierig werden, wenn sich das Objekt bewegt. Mitunter flüchten Insekten, sobald man ihre Fluchtdistanz unterschreitet. Wenn ihr solche Aufnahmesituationen meistern wollt, müsst ihr ein Makroobjektiv mit einer längeren Brennweite verwenden, um so den Arbeitsabstand zu vergrößern.

 

Ich hoffe, ich konnte euch hiermit einige Grundlagen der Makroobjektive näherbringen.

 

Schöne Grüße aus Berlin

Peter

 

 

Im Folgenden könnt ihr den dreiteiligen Makroworkshop von Jens ansehen: