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Tipps für Mondaufnahmen

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Peter_S.
Genius
337 Aufrufe

Hallo allerseits,

 

Svenja bat um ein Paar Tipps zu Mondaufnahmen

Licht--und-Schattenspiele-der-Natur.image.jpg

 

Da das Motiv aktuell ist und möglicherweise mehrere von uns interessiert, habe ich mir erlaubt es hier anzubringen.

 

Hier einiges aus meiner Erfahrung mit Mondaufnahmen.

 

Man muss nicht unbedingt ein Stativ benutzen. Wenn man nämlich Langzeitaufnahmen machen will, muss das Stativ mit einer Art gyroskopischen Mechanismus ausgerüstet sein, der die Bewegung des Mondes mitverfolgt, ähnlich wie bei stationären Teleskopen. Denn der Mond dreht sich selbstverständlich um die Sonne (wie auch die Erde), um seine eigene Achse (wie auch die Erde) und auch noch um die Erde. Diese letzte Bewegung sorgt für Verschwommenheit bei Langzeitbelichtungen.

Es gibt üblicherweise drei weitere Möglichkeiten, um scharfe Bilder zu bekommen.

  1. das Kameragehäuse auf ein Teleskop zu montieren, was allerdings das Vorhandensein eines entsprechenden Adapters voraussetzt und je nach Qualität die optischen Fehler des Teleskops mit aufnimmt,
  2. Stativaufnahme mit mittlerem oder großem Tele und „fotografisch normalen“ Verschlusszeiten, wie z.B. 1/125 und aber auch
  3. Freihandaufnahmen mit mittlerem oder großem Tele mit entsprechend hoher Verschlusszeit.

 

Wundern Sie sich nicht. Dem Belichtungsmesser kann man bei Nachtaufnahmen nicht trauen. Höchstens eine Spot-Messung im Mond-Diskus durchführen, aber auch das bringt meistens falsche Ergebnisse. Die Blende kann ganz auf sein, weil ja die Schärfentiefe keine Rolle spielt. Eine Ausnahme bildet allerdings der Fall, wenn man im Vordergrund z.B. ein Geäst hat, wodurch man fotografieren möchte (Kulisse). Je nach Abstand von der Kamera, müsste man da ganz abblenden, da ja Teleobjektive minimale Schärfentiefen besitzen. In solchen Fällen ist eine Freihandaufnahme dann leider nicht möglich.

 

Ein wichtiger Grund weswegen Freihandaufnahmen vom Mond möglich sind, ist das digitale Medium. Sensoren reagieren – anders als Filme – auf Überbelichtungen schlecht. Unterbelichtungen können sie besser verkraften. Sensoren haben überdies inzwischen viel weniger Rauschen (= Körnigkeit beim Filmmaterial) bei höheren ISO-Empfindlichkeiten. Also welcher ist der Trick? Man bestückt die Kamera mit dem Tele, sagen wir einem 300er, wählt eine höhere Empfindlichkeit, z.B. ISO 400 und knipst bsplw. mit 1/250 sec obwohl der Belichtungsmesser sagen wir 1/8 sec gemessen hat.

Wenn man sich anschließend das Bild auf dem Kamera-Monitor ansieht, wirkt es höchstens ein wenig unterbelichtet. Das kann man ohne weiteres nachbearbeiten, denn nach meinen Erfahrungen ist die Abweichung nicht größer als zwei Blendenwerte.

 

Ich wünsche allen einen schönen Tag und viel Spaß beim probieren (heute ist ja noch Vollmond 🙂 ). Und wie gesagt, das sind meine persönlichen Erfahrungen und dieser Beitrag soll nur ein Anstoß für einen Austausch sein, wir sind ja in einem Forum.

🙂

Beste Grüße

 

Ster