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Weshalb ist Farbmanagement wichtig?

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Peter_S.
Genius
1.060 Aufrufe

Farbe ist eine menschliche Wahrnehmung. Die Augen (und das Gehirn) nehmen spektrale Informationen wahr, die als Basis des Farbempfindens dienen. Farbbezeichnungen wie Grün, Orange oder Gelb sind lediglich Begriffe - sie beschreiben jedoch nicht die Spektralkomponenten des Lichts, das von einem Objekt reflektiert wird.

 

Zur Beschreibung der Spektralkomponenten einer Farbe, die sich der menschlichen Beschreibung entziehen (anders als etwa Himmelblau, Dunkelblau, Meerblau oder Hellblau), ist daher eine Art Farbsprache erforderlich. Es musste eine Sprache entwickelt werden, die alle Farben, die für das menschliche Auge sichtbar sind, mit den Worten eines Computers beschreibt.

 

Mit dieser Sprache, "Lab", können Farben präzise beschrieben werden. Wir werden später noch einmal auf Lab zurückkommen.

 

 

Da jedes Bildbearbeitungsgerät Farben unterschiedlich verarbeitet, gibt es einen Standard für die Beschreibung der charakteristischen Farben eines jeden Geräts. So können präzise Farbinformationen von einem Gerät zum anderen übertragen werden.

 

Die bekanntesten Workflow-Komponenten bei der digitalen Bildverarbeitung sind wohl Digitalkameras, Monitore und Tintenstrahldrucker. Wusstet ihr aber, dass Software dabei die wichtigste Rolle spielt?

 

Was ist Farbmanagement?

Farbmanagement umfasst das gesamte System in eurem Computer, das für die präzise Farbkommunikation zwischen der Hard- und Software verantwortlich ist. Es wird verwendet, um die Eigenschaften der Daten von eurer Digitalkamera zu beschreiben, die Anzeige eines Bildes auf dem Monitor zu steuern und dafür zu sorgen, dass Bilder genau so ausgedruckt werden, wie sie auf dem Monitor erscheinen. Außerdem ist Farbmanagement erforderlich, damit Bilder ohne "Farbmissverständnisse" zwischen Programmen ausgetauscht werden können.

 

Farbmanagement gibt es sowohl unter Microsoft Windows als auch unter Apple Mac OS X. Es hat eine lange Geschichte und die Möglichkeiten wachsen mit jeder neuen Betriebssystemversion.

 

Zum besseren Verständnis des Farbmanagements sollten einige Begriffe erklärt werden.

 

Profil

Ein Profil ist mit einem kleinen Etikett vergleichbar, das an jedes Bild und Bildverarbeitungsgerät angehängt wird. Diese Etiketten beschreiben Farben sowohl in RGB-Werten (Rot, Grün und Blau) als auch in der jeweiligen Farbmanagementsprache. So wissen Computer und Software, welchen "wirklichen" Farben (in Lab) die RGB-Werte eines Digitalbildes entsprechen.

 

Profile können anstelle von RGB-Werten auch CMYK-Werte enthalten (z. B. für den Offsetdruck). Dieser Beitrag beschränkt sich jedoch auf den reinen RGB-Workflow, daher lassen wir CMYK-Farbräume hier außer Acht.

 

Farbraum

Jede Art von Kamera "sieht" Farben auf ihre eigene Weise, so wie jede Art von Monitor Farben auf seine eigene Weise darstellt. Auch Drucker haben ein eigenes Spektrum druckbarer Farben, das von Druckertyp, Tinte und Papier abhängt. Dieses Farbspektrum wird als Farbraum bezeichnet. Ein Farbraum beschreibt alle Farben, die von einem Bildverarbeitungsgerät verarbeitet werden können.

 

Der am weitesten verbreitete Farbraum ist sRGB. Er beschreibt den durchschnittlichen Farbraum, den ein Standardmonitor darstellen kann. Die meisten Digitalkameras können Bilder in sRGB aufzeichnen und die meisten Drucker Bilder in sRGB relativ korrekt ausdrucken. Es gibt auch noch größere Farbräume wie etwa ProPhoto RGB, Adobe RGB 1998 und Wide Gamut RGB.

 

Diese werden verwendet, wenn es auf höchste Qualität ankommt. Für die meisten Anwendungen ist jedoch sRGB die richtige Wahl.

 

sRGB (innen, farbig) und Adobe RGB (außen) im Vergleich

 

Profile können in Bilder eingebettet werden, um die Farbkommunikation zwischen Bildverarbeitungsanwendungen zu ermöglichen. Ohne eingebettetes Profil weiß die Anwendung nicht, welche "wirklichen" Farben eine Datei enthält, da die reinen RGB-Werte keinen Bezug zu den Lab-Werten haben.

 

Mit den Alpha-Kameras von Sony können Aufnahmen im sRGB- oder Adobe-RGB-Modus erstellt werden. Wenn die Kamera auf Adobe RGB eingestellt ist, wird dies auf dem Kamera-Display angezeigt. Außerdem erkennt ihr Bilder, die im Adobe-RGB-Modus aufgenommen wurden, am "_" vor dem Dateinamen (z. B.: image1234.jpg → sRGB; _image1234.jpg → Adobe RGB). Falls ihr euch nicht sicher seid, welchen Farbraum ihr bei der Aufnahme eingestellt hattet, könnt ihr auch in den EXIF-Informationen nachsehen.

 

 

Farbmanagement in Sony Image Data Converter SR

Für einen guten Farbmanagement-Workflow braucht ihr nur einige wenige Einstellungen vorzunehmen. Wählt im Menü Settings (Einstellungen) und geht zur Registerkarte Color Management (Farbmanagement). Wählt im oberen Bereich den Arbeitsfarbraum aus: Wenn ihr sRGB, Adobe RGB oder Wide Gamut RGB auswählt, verwendet der Image Data Converter für die bearbeiteten Bilder immer den gewählten Farbraum. Wenn ihr Camera Settings (Kamera-Einstellungen) auswählt, verwendet der Image Data Converter den Farbraum, der an der Kamera eingestellt wurde. Dies kann entweder sRGB oder Adobe RGB sein.

 

 

Im unteren Bereich könnt ihr die Farbeinstellungen für Ihren Monitor auswählen. Die Auswahl hat einen starken Einfluss auf die Darstellung von Bildern im Image Data Converter, daher solltet ihr ab und zu überprüfen, ob die Einstellungen noch stimmen. Falls auf eurem System kein spezielles Monitorprofil installiert ist, verwendet sRGB.

 

Falls mit eurem Monitor ein Standardprofil mitgeliefert wurde, installiert dieses Profil über das Betriebssystem und wählt es anschließend unter Other monitor profile (Anderes Monitorprofil) aus.

 

Für einen professionellen Workflow muss der Monitor (und der Drucker) kalibriert werden. Ihr könnt in diesem Dialogfeld auch ein individuelles Monitorprofil auswählen, das mit einer anderen Farbmanagementlösung erstellt wurde.

 

Wenn die Kalibrierung korrekt vorgenommen wurde und das dabei erstellte Profil ausgewählt wird, kann in Image Data Converter eine sehr zuverlässige Farbdarstellung erzielt werden.

 

Korrekte Farbdarstellung in anderen Bildverarbeitungsprogrammen

Wenn ihr mit der Bildbearbeitungssoftware eines anderen Herstellers arbeitet, achtet darauf, dass die Farbmanagementeinstellungen der verwendeten Software mit denen vom Image Data Converter übereinstimmen, um eine korrekte Farbdarstellung zu erzielen.