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Beauty-Retusche (von ecke)

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Peter_S.
Genius
368 Aufrufe

So... in diesem Tut versuche ich euch mal meine Methode zur Beauty-Retusche aufzuzeigen. Zur Übersicht hier die einzelnen Schritte in Bildern:

beauty.jpg

 

1) Hautfarbe

Es gibt Richtwerte nach denen man sich orientieren kann. Grob gesagt sollte für eine natürlich schöne Hautfarbe gelb immer ein wenig mehr überwiegen als rot (Aber letztendlich ist es immer noch geschmackssache). Steuern kann man das z.B. über die Gradiationstufen. Ich mache das immer frei Schnauze, aber man kann auch das Farbaufnahmewerkzeug zur Hilfe nehmen, um die Werte zu überprüfen. Da das aber wahrscheinlich später keiner nutzen wird (weil es halt ein wenig umständlicher ist) lasse ich das jetzt erst einmal raus.

 

Zur besseren Übersicht und Fehlervermeidung, erstelle ich immer eine neue Kopie und benenne sie nach dem Arbeitsschritt. Die Hintergrundebene kann einfach die Hintergrundebene bleiben.

Ich wähle nun unten rechts die Einstellungsebenen (s/w Button) an und wähle dort die Gradiationskurven aus. Diese Ebene nenne ich nun Hautfarbe. Hier ändere ich nun, wie der Name schon sagt, die Hautfarbe. Jetzt muss man natürlich wissen wie sich die Farben zueinander verhalten. Hier kurz und knapp das additive Farbverhalten:

 

Rot + Grün = Gelb

Grün + Blau = Cyan

Rot + Blau = Magenta

 

Rot + Grün + Blau = Weiß -Rot - Grün - Blau = Schwarz

 

Wenn ich (wie bei diesem Beispiel) einen Rotstich habe, füge ich einfach etwas Grün hinzu (im Auswahlfenster kann man statt RGB auch einzeln auf ROT, GRÜN und BLAU stellen) und die Haut bekommt mehr Gelb-Anteil.

Hier gilt es einfach ein wenig umher zu probieren, aber immer mit den Farbverhalten im Hinterkopf.

 

2) Unreinheiten entfernen

Hier gibt es ein super Werkzeuge. Und zwar das Ausbessern-Werkzeug.

Als erstes kopieren wir wieder unsere letzte Ebene und bezeichnen nun die neue z.B. mit Cleanen. Mit dem Ausbessern-Werkzeug umkreisen wir nun die Stelle, wo sich die Unreinheit befindet und zieht die Auswahl danach auf eine Hautstelle , die rein ist. Der große Vorteil liegt darin, dass man auch ruhig in ein helleres oder dunkleres Feld ziehen kann, da PS die Farbtöne automatisch anpasst. Dieses Werkzeug ist allen anderen Reperatur-Werkzeugen überlegen (Die Gründe erschließen sich von selbst, darum zähle ich sie jetzt nicht explizit auf). Deshalb arbeite ich fast nur damit. In Einzelfällen greife ich auch mal zu etwas anderem.

 

3) Pudern

Standardmethode ist ja der Selektive oder Gauß‘sche Weichzeichner. Das Problem ist hier jedoch, dass das Gesicht dann meist sehr künstlich oder zermanscht aussieht. Hier habe ich mal eine tolle Methode entdeckt, die ich euch jetzt erkläre.

Wir kopieren die letzte Ebene 2 mal und nennen diese Pudern und Puder. In der Puderebene machen wir nun folgende Einstellungen. Wir kehren das Foto mit Strg+I (oder unter Bild - Anpassung - Umkehren) um. Danach gehen wir in Filter - Sonstige Filter - Hochpass und stellen dort einen Wert von 65% ein. Als nächstes wählen wir für diese Eben in der Ebenen-Palette die Einstellung „Weiches Licht“ aus. Nun sollte das Ergebnis sichtbar sein. Die Puder-Ebene reduzieren wir mit Rechtsklick auf die Pudern-Ebene, sodass wir nur noch die Pudern-Eben übrig haben. Konturen an Augen, Haaren und Ähnlichem sind ja nicht gepudert. Diese Bereiche müssen also ausgespart werden. Dafür legen wir eine Ebenemaske an. Um eine Maske zu erstellen klickt man unten rechts im Menü auf das Rechteck mit dem Kreis drin. Nun seht ihr eine weiße Fläche neben der Pudern-Ebene. In diese weiße Fläche kann man jetzt mit einem schwarzen Pinsel all die Bereiche Ausmahlen, die nicht „gepudert“ sein sollen. Achtet darauf, dass ihr eine weiche Pinselspitze benutzt und das auch die Maske angewählt ist und ihr nicht auf der Ebene malt. Zum Schluss nehmen wir noch etwas Deckkraft runter (ca 75%), damit die Poren noch besser zur Geltung kommen.

Das war es dann auch schon. Nun kommen noch ein paar Extras...

 

4) Augen betonen

Um die Augen hervorzuheben, gehen wir wieder in die Cleanen-Ebene, da in der Pudern-Ebene die Augen durch die Maske ausgeblendet sind, kopieren diese und nennen sie Augen. Ich arbeite am liebsten mit den Werkzeugen Abwedler, Nachbelichter und Schwamm. Zuerst zoomen wir an die Augen ganz nah heran. Dann nehme ich zuerst den Schwamm. Damit kann man die Sättigung individuell erhöhen oder verringern. Die Einstellung dazu finde ihr in der obrigen Leiste (einmal erhöhen und einmal verringern) Den prozentualen Anteil stelle ich auf 4%, damit die Auswirkung nicht zu stark und unnatürlich sind. Danach entsättige ich die roten Bereiche im Auge, damit es nicht so „blutig“ wirkt. Dafür gehe ich solange über die Stellen, bis das ich mit dem Ergebnis zufrieden bin. Sobald das erledigt ist, nehme ich den Abwedler, stelle ihn auch auf 4% und auf Lichter. Damit fahre ich dann auch wieder ein paar mal über den kompletten Augapfel. Dadurch wird das weiß in den Augen stärker, aber auch das in den Pupillen. Genau auf denen gehen wir zum Schluss mit den Nachbelichter (4%, Tiefen) ein paar mal rüber. Jetzt haben wir schöne leuchtende Augen mit einem tollen Kontrast und es werden damit auch Details in den Augen hervorgehoben, die man sonst so nicht erkennen würde. Wenn man die Wimpern noch verstärken will, kann man auch dort mit den Nachbelichter arbeiten. Im Grunde kann man sagen, dass der Abwedler aufhellt und der Nachbelichter abdunkelt. Wer möchte kann auch gern mit dem Schwamm über die Pupillen gehen und damit die Farbe noch eine Tick hervorheben. Da muss man aber sehr aufpassen, denn es kann schnell unnatürlich wirken.

 

5) Schminken

Schminken ist eigentlich ganz simpel. Unter Ebene – Neu – Ebene erstellen wir eine neue Ebene, die wir Lippen nennen. Auf dieser Ebene malen wir nun mit dem Pinsel mit einer roten (oder je nach Geschmack eine andere) Farbe großzügig über den kompletten Mund. Um die genauen Umrandungen kümmern wir uns später. Der Mund ist nun nicht mehr zu sehen. Die Ebene stellen wir nun anstatt auf Normal auf Weiches Licht. Dann fahren wir mit dem Radierer und weicher Spitze so um den Mund, dass nur noch die Lippen mit der Farbe bedeckt sind. Jetzt kann man ganz einfach über Bild – Anpassung – Farbton/Sättigung mit Helligkeit, Farben und Sättigung spielen, sodass die Lippen eine angenehme Farbe erhalten.

Die gleiche Prozedurkann man jetzt auch in anderen Bereichen veranstalten. Ich nehme mal noch die Wangen, um sie ein weniger lebendiger aussehen zu lassen. Also neue Ebene erstellen, Umbenennung in Wangen und das ganze nochmal machen. Fertig!

(Bitte haltet mir aber keine Vorträge über meine Fähigkeiten als Visagist. Ich hab da einfach keine Ahnung )

 

6) Feinjustierung

Wenn ihr nun alles so weit fertig habt, dass ihr damit zufrieden seit, könnt ihr alle Ebenen durch Rechtsklick auf eine reduzieren und dann noch ein paar Kleinigkeiten erledigen. Zum Beispiel gehe ich noch unter Bild – Anpassung –Tiefen/Lichter rein um ein paar Konturen in den Haaren hervorzuheben. Damit sehen sie etwas voller aus. Die Regler für Lichter lasse ich auf Null. Bei den Tiefen gilt es mit den Einstellungen zu experimentieren, denn hier gibt es keine Vorgaben mit denen man arbeiten kann. Ich habe z.B. bei diesem Bild folgende Werte eingegeben: Stärke 15%, Tonbreite 15% und Radius 30 Px.

Was ich auch immer noch gern mache ist die Einstellung unter Bild – Anpassung – Kontrast. Dort regle ich den Kontrast noch ein wenig hoch.

 

Eine wichtige Grundregel gilt es immer zu beachten. WENIGER IST MEHR. Lieber etwas weniger bearbeiten, als dass das Bild künstlich aussieht.

 

Das war es auch schon... Ich hoffe euch hat dieses Tutorial etwas geholfen. Falls es Verbesserungsvorschläge oder Fragen gibt, nehme ich sie gern an. Man lernt schließlich nie aus.

 

Beste Güße

Ecke

 

(Danke nochmal an Jens alias Ambos für die Vorlage... das einzige, was mir noch gefehlt hat, waren Augenringe... aber man kann nicht alles haben^^)